Ricklingen unterwegs: Im Rathaus: Treffen mit der Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt

Liebe Mitbürger*innen,

Am 18. Januar war eine Gruppe interessierter Bürger*innen aus dem Stadtbezirk zu Besuch im Rathaus. Eingeladen hatte Frau Dr. Eva Vögtle, Ratsfrau für Bündnis90/Die Grünen im Stadtbezirk Ricklingen. Auf einer sehr informativen Führung wurde zunächst die Stadtgeschichte anhand der Modelle im Foyer erläutert. Anschließend erfuhren die Teilnehmenden bei einem Rundgang spannende Details zu Bau, Ausgestaltung und Nutzung des Rathauses. 

Im Gespräch mit Anja Ritschel

Höhepunkt des Besuchs war das Treffen mit Anja Ritschel, Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt. Frau Ritschel, die vor einiger Zeit Ricklinger Stadtbezirksrätin war und auch deshalb mit unserem Stadtbezirk vertraut ist, empfing die Gruppe zu einem sehr offen geführten Gespräch, das sie mit einer kurzen Darstellung ihres vielfältigen Aufgabenbereiches eröffnete. Das zentrale Thema der anschließenden regen Diskussion war der Klimaschutz. Frau Ritschel erläuterte, wie vielschichtig die notwendigen Aktivitäten und Maßnahmen sind. Die Verwaltung selbst habe sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dies erfordere deutlich mehr Anstrengungen: das für das Jahr 2020 gesetzte CO2-Einsparungsziel von 40% gegenüber 1990 wurde mit 34% deutlich verfehlt. Neben der sehr wichtigen Mobilitätswende – der Verkehr hat bislang keinen Beitrag zur Einsparung geleistet und sogar noch um 9% zugenommen – ist es vor allem die Wärmewende, die besondere Aufmerksamkeit benötige. Während es bei Neubauten relativ einfach ist, erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung einzusetzen, ist dies im Bestand größtenteils sehr schwierig. Die Dezernentin erläuterte, dass bei den städtischen Gebäuden eine Zusammenarbeit mit Enercity Fortschritte erzielen soll, andererseits nach Vorgabe des Landes in diesem Jahr eine Wärmeplanung erstellt werden müsse. Sie räumt ein, dass dies u.a. im Stadtbezirk Ricklingen, der nicht unter die Fernwärmesatzung fällt, schwierig sei, da neue Wärmequellen gefunden werden müssen. 

Hier kamen soziale Aspekte und auch Sorgen einzelner Teilnehmender zum Ausdruck: neben dem Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen lassen deutliche Erhöhungen von Mieten und Nebenkosten vielen Menschen kaum Spielraum, für (oft ältere) Eigentümer ohne große finanzielle Rücklagen gibt es kaum Anreize zur Modernisierung, der Generationenwechsel führt in manchen Quartieren zu Gentrifizierung. Frau Ritschel meinte, solche Sorgen und Nöte seien ihr sehr bewusst. Die Verwaltung versuche, beispielsweise mit Beratungsleistungen durch die Klimaschutzagentur und Förderangebote von ProKlima zu unterstützen, jedoch seien die Möglichkeiten begrenzt, auf private Eigentümer einzuwirken. Ein weiteres Thema war die Förderung von gemeinschaftlichem Engagement, sei es bei Bürgerenergiegenossenschaften oder für mehr nachbarschaftliche Aktivitäten zur Unterstützung von Baumpflanzungen oder Entsiegelung von Flächen. Dazu ergänzte die Dezernentin, dass nach dem Klimaschutzgesetz des Landes ein Entsiegelungskataster erstellt werden müsse, sowie dass das 1.000-Bäume-Programm Neupflanzungen von Straßenbäumen in bestehenden Straßen vorsieht. Mit wertvollen Hinweisen und gutem Rat beendete Frau Ritschel das Gespräch deutlich später als geplant. Ihr sei an dieser Stelle nochmals herzlich für das offene Gespräch gedankt! Das Rathaus war beeindruckend – und das Gespräch mit der Dezernentin erst recht! 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann besuchen Sie uns auf unserer Internetseite (https://gruenlink.de/2mer) oder beim nächsten Treffen der Stadtteilgruppe am 22.03.2023!

Herzliche Grüße

Claus-Dietrich Werner

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Sprecher der Stadtteilgruppe Ricklingen

Email: 

Internet: ricklingen.gruene-hannover.de