Solar-Check, Fahrrad fahren oder einen Baum pflanzen

  • Veröffentlicht am: 14. Juli 2022 - 18:25

Liebe Mitbürger*innen,

vor den Sommerferien blickt die grüne Fraktion im Bezirksrat auf bewegte Monate zurück. Die Bundespolitik dominiert die öffentliche Diskussion, und dieselben Themen bewegen uns auch vor Ort. Große Veränderungen wie die Verkehrs- und Energiewende gilt es, angesichts begrenzter Ressourcen durch grüne Politik in unserem Bezirk mitzugestalten.

Die vielen ungenutzten Dachflächen von öffentlichen Gebäuden im Stadtbezirk können nicht ohne weiteres zur Stromerzeugung mit Solaranlagen belegt werden. Der Stadt Hannover fehlen schlicht die Personalkapazitäten, um sich dem Thema kurzfristig umfassend anzunehmen. So hoffen wir Grünen auf verstärkte Initiativen im privaten Bereich – denn der Einsatz von Solartechnik lohnt sich auch finanziell, indem ein Teil es erzeugten Stroms direkt im eigenen Gebäude verbraucht werden kann und zu Einsparungen beim Strombezug führt. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei der Klimaschutzagentur der Region Hannover, die einen kostenlosen Solar-Check für Ihre Dachflächen von privaten Wohngebäuden anbietet: https://klimaschutzagentur.de/fuer-hausbesitzende/solar-check. Speziell für das Stadtgebiet Hannover bietet die Klimaschutzleitstelle der Landeshauptstadt ganzjährig kostenlose Solarberatungen in ähnlichem Umfang an. Termine unter Tel. 0511 168-40683.

Wir freuen uns über die Initiative des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün zu Baumneupflanzungen als Maßnahme zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die dem Bezirksrat in seiner Sitzung Anfang Juli vorgestellt wurde. Das Konzept sieht vor, auf stadteigenen Grünflächen gefällte Bäume nach Möglichkeit im Verhältnis 3:1 anzupflanzen sowie sukzessive geeignete Baumstandorte zu suchen und in Abhängigkeit von der Finanzierbarkeit zu bepflanzen. Tragen auch Sie im privaten Umfeld zur Verbesserung des Stadtklimas bei, indem Sie Bäume auf Ihren Grundstücken im Stadtbezirk pflanzen, während des Anwachsens gießen oder auch einfach ein insektenfreundliches Umfeld schaffen – denn jede/r kann im Kleinen für Verbesserungen zu sorgen.

Unser Widerstand gegen den massiven Ausbau des Südschnellwegs ist weitgehend erfolglos geblieben. Zu weit ist die Planung durch die Landesstraßenbehörde bereits vorangeschritten und zementiert. Aus unserer Sicht bedeutet das, dass für weitere Jahrzehnte eine stark auf den Autoverkehr ausgerichtete, nicht mehr zeitgemäße Verkehrspolitik vorangetrieben wird, der es gilt, gute Alternativen entgegenzusetzen.

Um den Radverkehr in der Region Hannover zu stärken und einen Umstieg auf das Fahrrad attraktiver zu machen, setzt die Stadt Hannover unter anderem auf das Konzept der Velorouten. Durch unseren Stadtbezirk verläuft die Veloroute 9, zu der wir im Rahmen unseres Änderungsantrags in der Junisitzung Verbesserungsvorschläge im Bezirksrat beschlossen haben, für deren Umsetzung wir uns weiter mit ganzer Kraft einsetzen werden. Oft zeigt sich im Detail und bei Zielkonflikten mit dem Autoverkehr, wie schwierig es ist, wirkliche Verbesserungen für die Radfahrenden zu erzielen. So verläuft die von der Stadt geplante Veloroute 9 relativ konfliktfrei für den Autoverkehr am Rande des Bezirks, anstatt die von vielen Verkehrsteilnehmern genutzten zentralen Verkehrsverbindungen im Stadtbezirk zu beanspruchen. Wir haben eine bessere Anbindung der Route an die Stadtteile Oberricklingen und Mühlenberg mit den großen Schulen, das Stadtteilzentrum, das Krankenhaus Siloah sowie stadtauswärts an die B2017 durch sichere und attraktive Verbindungsstrecken beantragt.

Nachdem der Grünpfeil für Radfahrende in die Straßenverkehrsverordnung als Verkehrszeichen 721 aufgenommen wurde, prüfte die Stadt Hannover, ob und an welchen Standorten er zum Einsatz kommen kann - für Kraftfahrzeuge gibt es bereits seit vielen Jahren eine analoge Regelung. Der Grünpfeil für den Radverkehr soll diesen fördern, indem Radfahrenden die Möglichkeit erhalten, an ausgesuchten Örtlichkeiten nach vorherigem Anhalten auch an einer roten Ampel nach rechts abzubiegen. Dabei muss eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer*innen, insbesondere Fußgänger*innen der freigegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen sein. Falls Ihnen ein konkreter Standort für einen solchen Grünpfeil in unserem Stadtbezirk vor Augen ist, nehmen Sie gerne mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Kontakt auf, so dass der Standort anhand des hierfür entwickelten Prüfschemas auf die notwendigen Voraussetzungen geprüft werden kann.

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