Freies WLAN: Freifunk-Initiative im Treffen der Stadtteilgruppe

Das letzte Treffen der Stadtteilgruppe Ricklingen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fand am 13.07.2022 im Stadtteilzentrum mit einer erfreulich großen Teilnehmendenzahl statt. Auch einige Neumitglieder und Interessierte waren vertreten. Kein Wunder - wir hatten auch interessante Themen auf der Tagesordnung!

Zunächst hatten wir die gemeinnützige Freifunk-Initiative zur Vorstellung ihres Gemeinschaftsnetzes eingeladen. Freifunk wurde von Technikinteressierten gegründet, um Internet via W-LAN frei verfügbar zu machen. Und das so, dass die – eigentlich per Gesetz bereits abgeschaffte – sogenannte Störerhaftung nicht greift. Als Verein bietet Freifunk nun Privatpersonen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen eine Möglichkeit an, W-LAN frei, kostenlos und ohne Risiko bereitzustellen. Das Ganze ist ausdrücklich gemeinnützig und wird von Ehrenamtlichen getragen.

Alle, die mitwirken möchten, können nun einen freien W-LAN Zugang einrichten, indem sie zusätzlich zum eigenen Heimrouter einen weiteren Router aufstellen, die Software von Freifunk.net dort installieren und eine gewünschte frei regelbare Menge an Datenlimit einstellen. Diese Router können auch alte Geräte sein; sie funktionieren sicher und völlig unabhängig vom eigenen, privaten Heimnetzwerk. Die Datenübertragung läuft sicher und verschlüsselt über VPN zum Server von Freifunk. Die Aufstellung macht besonders dort Sinn, wo mehrere andere Nutzer sind, also an öffentlichen Plätzen, in Cafés, Arztpraxen etc. 

Warum machen die Leute von Freifunk das? Es gilt, allen, die Internet brauchen, und besonders denen, die sich teure Datentarife nicht leisten können, den Zugang zu Information, Bildung und Kommunikation zu ermöglichen. So ist dann beispielsweise auch eine Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung für die Ausrüstung von Flüchtlingsheimen mit W-LAN in größerem Stil zustande gekommen. Dabei hat die Stadt die Router bezahlt, und Mitglieder von Freifunk haben mit großem Engagement die Installation der Router und die Einrichtung der Software übernommen.

Freifunkrouter vernetzen sich untereinander. Wer sich als Nutzer einmal (ohne Passwort!) im Freifunk-Netz angemeldet hat, kann das freie W-LAN ohne erneutes Einloggen überall dort nutzen, wo es verfügbar ist – derzeit gibt es in Hannover schon 1.750 Zugänge. Ein interessanter Effekt von mehreren Freifunkern in einem Haus ist beispielsweise, dass dann das Internet des Nachbarn genutzt werden kann, wenn der eigene Internetanbieter mal offline ist und der Nachbar von der Störung nicht betroffen ist.

Freies WLAN in zentralen Einrichtungen des Stadtbezirks sowie auf öffentlichen Plätzen – das war bereits ein wichtiger Punkt in unserem kommunalen Wahlprogramm und ist anschließend auch Bestandteil unserer Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der SPD im Stadtbezirksrat geworden. Wie das erreicht werden kann, haben die beiden Ehrenamtlichen von Freifunk uns erläutert und vorgestellt. Eine Möglichkeit ist, dass möglichst viele Privatpersonen und andere an den öffentlichen Plätzen Freifunk-Router aufstellen.

Ziel der Grünen ist es daher, uns im nächsten Schritt gezielt beispielsweise mit den Ricklinger Gewerbetreibenden in Verbindung zu setzen, um möglichst ein gemeinsames Engagement für freies Netz in unserem Stadtbezirk zu erreichen.